Liebe Luftsportlerinnen und Luftsportler, der Bundesausschuss Natur und Umwelt (BAUN) hat eine neue Vorsitzende – unsere Präsidentin des LSVSN Frau Dr. Manuela Andrich. Zu Beginn ihrer Tätigkeit hier ein kurzer Auszug aus den letzten deutschlandweiten Maßnahmen und Hintergründen des BAUN: Sehr geehrte Damen und Herren, der Bundesausschuss Natur und Umwelt (BAUN) soll die zur Wahrung der Interessen des Luftsports Informationsmaterial zu relevanten Umweltthemen sammeln, aufbereiten und seinen Mitgliedern zur Verfügung stellen. Außerdem setzt sich der Ausschuss für den Naturschutz im Luftsport ein und wird geeignete Maßnahmen analysieren und umsetzen. Für uns als Luftsporttreibende kann es zukunftsentscheidend sein, wie gut oder wie schlecht wir jetzt darauf vorbereitet sind, in der Diskussion mit Medienvertretern, Politikern oder anderen Meinungsbildnern fachlich fundiert argumentieren zu können. Auch Luftsport kann eine aktive Rolle im Schutz unserer Umwelt spielen, indem er umweltverträgliches Handeln aufzeigt und fördert. Deshalb stellen wir hier Beispiele vor, wie bereits heute in den Vereinen Umwelt- und Naturschutz gelebt wird. Damit verbinden wir den Aufruf an die Landesverbände, uns weitere Erfahrungen und Maßnahmen zum Thema Umwelt- und Naturschutz aus den Vereinen mitzuteilen, und damit die Arbeit des BAUN zu unterstützen. Unser gemeinsames Ziel ist, mit diesen Erfahrungen eine Übersicht über die Möglichkeiten des Umwelt- und Naturschutzes zu schaffen, die schließlich von den Vereinen auch praxisnah umgesetzt werden können. Komplett nachhaltiger Segelflugstart: Über eine Elektrowinde, die sich nicht aus dem Stromnetz speist, sondern aus dem flugplatzeigenen Solarfeld, starten wir garantiert mit 100% erneuerbarer Energie. Segelfliegen in Kitzingen = echte 100% Sonnenenergie. Der Einsatz der elektrisch betriebenen Winde ist nicht nur spektakulär anzusehen, sondern macht jährlich weit über 1.000 Flugzeugschlepps entbehrlich, was sich wiederum positiv für die umliegenden Wohnsiedlungen auswirkt. Unser Bestreben ist, bei Ausübung unseres Sportes die Umwelt so wenig zu belasten, wie nur unbedingt nötig. Wenn möglich, werden unsere Segelflugzeuge — vor allem im Schulbetrieb — mit einer Winde gestartet. An manchen sehr schönen Tagen sind die Segelflieger besonders aktiv, weil große Strecken oder Höhenflüge nur bei guter Thermik durchgeführt werden können. Ein Flugzeugschleppstart schafft dabei die nötigen Voraussetzungen. Alle unsere Schlepp-Piloten bemühen sich, nach dem Abheben von der Startbahn, deren Richtung vorgegeben ist, immer wieder geänderte Abflüge durchzuführen, um die Lärmbelastung nicht auf ein Gebiet zu konzentrieren. Mit unserer Photovoltaikanlage leisten wir einen Beitrag zur CO2-Reduzierung. Jugendarbeit ist schon immer ein zentraler Bestandteil der Vereinsarbeit des Flugsportring Kraichgau. Ab dem 14. Lebensjahr kann man mit dem Segelflugsport beginnen und mit 16 Jahren den Pilotenschein erwerben. Eine gute Jugendarbeit sichert das Bestehen des Vereins. Aus diesem Grund wird der Jugend mit eigenen Projekten frühzeitig Verantwortung übertragen. Hierbei spielt der Umgang mit dem Fluggerät, der Umweltschutz und das Miteinander im Verein eine große Rolle. Präsentiert sich als aktiver Zusammenschluss von Flugbegeisterten aus den Bereichen Segelflug, Ultraleichtflug und Motorflug. Als moderner Flieger-Club wollen wir preisgünstiges, verbrauchsarmes, umweltschonendes und sicheres Fliegen ermöglichen. Ziel der Vereinstätigkeit ist Betreuung, Förderung und Pflege des Luftsports, insbesondere die Aus- und Weiterbildung von Flugzeugführerinnen und Flugzeugführern. Wir verstehen uns als Heimat für Flugbegeisterte aller Altersgruppen und Schichten. Unsere derzeit ca. 140 aktiven Mitglieder kommen aus der gesamten Rhein-Neckar Metropolregion und decken ein breites soziales und kulturelles Spektrum ab. Bereits dreimal für ihr vorbildliches Engagement im Bereich Umwelt- und Naturschutz von der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU) ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird nur an luftsporttreibende Vereine verliehen, die sich nachweislich um die Belange des Umwelt- und Naturschutzes bemühen. Um die Blaue Flagge für Luftsportgelände zu erhalten, ist ein Formular auszufüllen, das sich ausschließlich mit dem Umwelt- und Naturschutz befasst. Die Angaben werden durch Bilder und Stellungnahmen der Behörden belegt und von Mitarbeitern der DGU kontrolliert. Die FSVOR erfüllte nun zum dritten Mal diese Anforderungen in allen Bereichen und macht damit deutlich, dass sich der Flugsport durchaus umweltverträglich gestalten lässt. Das Segelfluggelände in Reinheim wird nicht nur von den Flugzeugen des Vereins genutzt, sondern auch von lebenden Fliegern, nämlich den Vögeln. Wenn kein Flugbetrieb stattfindet, werden die Grasbahnen von den gefiederten Freunden genutzt. Auf dem gemähten Gelände finden gerade solche Arten, die auf eine Grasfläche angewiesen sind, ihre Nahrung und eine Bleibe. Wenn dann am Wochenende die Flugzeuge starten und landen, nutzen einige der Vögel die ungenutzte Fläche der FSVOR, um direkt nach der Landung des letzten Flugzeugs auf die Bahn zurückzukehren. Solaranlage: Die im Herbst 2009 erbaute und in Betrieb befindliche Solaranlage mit knapp 5000 m² Modulfläche entlang der Start- und Landebahn unterstütz somit die Nachhaltigkeit zum Schutz der Energieressourcen. So ermöglicht der Verein die Versorgung von bis zu 150 Haushalten im Großraum Würzburg mit Elektrizität aus Sonnenenergie und schafft es auf diese Weise nicht nur fliegerisch der Sonne etwas näher zu kommen. Lärmschutz: Wir betreiben als Verein den Verkehrslandeplatz Würzburg Schenkenturm und stellen somit die Nutzbarkeit dieses Verkehrsweges für die Allgemeinheit sicher. Unser Ziel ist es den Verkehrslandeplatz für die Region Würzburg optimal zu betreiben. Daher ist auch der Ausgleich zwischen den Interessen der Fliegerei und den Interessen des Lärmschutzes ein uns wichtiges Anliegen. Wir scheuen daher nicht die hohen Kosten, die Lärmschutzmaßnahmen an unseren Flugzeugen verursachen und haben alle unsere Luftfahrzeuge mit dem modernsten jeweils verfügbaren Lärmschutz ausgerüstet. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wird durch diverse von uns und von externen beauftragten Gutachten und Vermessungen bestätigt, so dass wir deutlich unter den relevanten Lärmemissionen liegen. Biotop: Hinter der Segelflughalle haben Mitglieder ein Biotop angelegt, in dem sehr viele Kröten, aber seit vielen Jahren auch die gefährdete Gelbbauchunke heimisch ist. Mit selbst entwickeltem Elektroflugzeug noch weniger Emissionen. Fliegen im “Land der offenen Fernen.” Wir benutzen sparsame Schleppmaschinen und Elektromobile für den Rückschlepp der Segelflugzeuge vom Flugfeld. Die Rhön ist UNESCO-Biosphärenreservat. Wir arbeiten eng mit den Mitarbeitern des Biosphärenreservats zusammen. Kooperationsvertrag zum Erhalt des Biosphärenreservats. Grundlage der engen Zusammenarbeit ist der 2005 geschlossene Kooperationsvertrag zwischen der Gesellschaft zur Förderung des Segelfluges auf der Wasserkuppe e.V. (GFS) und dem Verein Natur und Lebensraum Rhön e.V. So praktizieren wir vorbildlichen Natur- und Umweltschutz auf dem Flugplatz Wasserkuppe – unter Wahrung der berechtigten Ansprüche des Luftsports. Mit freundlichen Grüßen Dr. Manuela Andrich & Karsten Schröder (Vorsitzende & Referent Technik und Umwelt)